Insekten als natürliche Schädlingsbekämpfung

Während Bienen, Hummeln und Schwebfliegen beispielsweise dabei helfen, Blüten zu bestäuben, fressen Marienkäfer und Florfliegen Blattläuse. Bei Gartipa schenken wir ihnen gerne ein ökologisches Zuhause im Grünen.

Wie Insekten Ihren Garten nutzen

Insekten sind unsere natürlichen Helfer bei der Gartenpflege und können zu einem vitalen Garten beitragen, ohne die Umwelt zu belasten. Hier möchten wir Ihnen einen kleinen Einblick in die Welt verschiedener Insekten geben und die Aufgaben zeigen, die die Tiere im Garten übernehmen.

Maskenbiene

Die Maskenbiene zählt zu den Solitärbienen, was bedeutet, dass sich Männchen und Weibchen nur zur Paarung treffen und die Weibchen nach Ablage ihrer Eier diese sich selbst überlassen.

Durch eine fehlende Behaarung schluckt diese Bienenart die Pollen, um sie zum Nest zurück zu transportieren. Maskenbienen nisten in kleinen, holen Pflanzstängeln und bauen Zellen aus ihrem Speichel. Sie haben eine sehr kurze Zunge und können so nur Nahrung in Blüten finden, die leicht erreichbar ist. Daher bieten Pflanzen wie Margeriten, Schafgarbe und Heidekrautarten eine gute Nahrungsquelle für diese Bienen. Einen geeigneten Nistplatz kann man beispielsweise durch trockene, hole Stängel des Bärenklaus oder von Bambusröhrchen erschaffen. Diese werden in einen Pflanztopf oder einem ähnlichen Behälter platziert und dann leicht nach unten geneigt an einem sonnigen Platz aufgestellt.

Schwebfliege

Auch wenn viele Schwebfliegenarten einen bienen- oder wespenartig gefärbten Körper haben, gehören sie zur Ordnung der Fliegen. Ihren Namen verdanken sie der Fähigkeit, in der Luft “stehen“ zu können. Allein in Deutschland sind rund 450 verschiedene Arten beheimatet. Außer der Farbe haben sie noch eine Gemeinsamkeit mit der Biene: Ihren Speiseplan. Dieser besteht ebenfalls aus Nektar und Pollen, so dass auch Schwebfliegen als wichtige Bestäuber gelten. Desweiteren sind die meisten räuberischen Schwebfliegenlarven Blattlausvertilger, was sie zu einem wichtigen Faktor für die Dezimierung von Blattläusen macht.

Um Schwebfliegen im Garten anzulocken, gilt es natürlich auch hier, ein reiches Angebot an blühenden Wildstaudenbeeten anzubieten. Da die Mundwerkzeuge der Schwebfliegen relativ kurz sind, bevorzugen sie offene und scheibenförmige Blüten zur Ernährung, um besser aus den Blüten trinken zu können. Dafür bieten sich Blütenpflanzen, wie Dost, Thymian oder Majoran an, die allesamt Doldenblütler sind.

Wenn sich nun durch geeignete Bepflanzung und Überwinterungsmöglichkeiten Schwebfliegenarten im Garten angesiedelt haben, braucht es natürlich auch noch einen geeigneten Platz zur Eiablage. Dafür bevorzugen die Fliegen Pflanzen, die bereits von einer Blattlauskolonie befallen sind, damit die schlüpfenden Larven direkt von dieser Futterquelle profitieren können. Daher ist es wichtig, blattlausbefallene Pflanzen stehen zu lassen und eben nicht mit Gift zu behandeln. Damit bietet man diesen Insekten gute Möglichkeiten, ihre Brut abzulegen, welche sich nach dem Schlüpfen dann gefräßig über die Blattläuse her machen wird. Allerdings sollte man auf stark behaarte Arten wie Tomaten oder Gurken verzichten, da sich die Larven der Schwebfliege darauf nur schlecht fortbewegen können und daher solche Gewächse als Brutablage gemieden werden.

Florfliege

Die Florfliege zählt zu den wichtigsten Nützlingen im Garten. Auch ihre Larven sind räuberisch und ernähren sich bis zu ihrer Verpuppung hauptsächlich von 300-500 Blattläusen oder von bis zu 10.000 Eiern und Larven der Spinnmilben, was ihnen den Beinamen Blattlauslöwen eingebracht hat. Sie werden ebenfalls als biologische Schädlingsbekämpfer gezüchtet.

Die bekannteste Art ist die Gemeine Florfliege. Im Unterschied zu den meisten anderen Arten von Florfliegen beträgt ihre Lebensdauer bis zu 8 Monate. Sie überwintert gerne unter Baumrinden, kühlen Dachstühlen, Nischen in Gartenlauben und Scheunen. Um Florfliegen in den Garten zu locken und dauerhaft anzusiedeln, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Auch hier ist ein blütenreicher Garten wichtig, damit die Florfliegen genügend Nahrung finden. Um die Tiere auch in Staudenbeete zu locken, hat sich Katzenminze als sehr effektiv erwiesen. Grund hierfür soll eine chemische Verbindung namens Nepetalacton sein. Das ist ein Duftstoff, welcher dem Sexuallockstoff der Insekten stark ähnelt. Mit dieser Strategie versucht die Katzenminze, die Bestäubungsrate ihrer Blüten zu fördern.

Florfliegenkästen sind außerdem ebenfalls eine gute Möglichkeit, Florfliegen einen Unterschlupf im Garten zu bieten. Effektiv ist auch das Anstreichen dieser Kästen in roter Farbe. Rot hat auf Florfliegen erfahrungsgemäß eine gewisse Lockwirkung. Der Kasten sollte mit etwas Weizenstroh ausgekleidet und an einer windabgewandten Seite in einen geeigneten Baum gehangen werden. Besonders hilfreich sind solche Kästen in der Nähe eines Staudenbeetes mit Katzenminze, Purpursonnenhut oder anderen nektarreichen Spätsommerblühern.

Hummel

Diese Insekten gehörten zur Gattung der Echten Bienen und sind in Deutschland durch 36 verschiedene Hummelarten vertreten. Die meisten Arten bauen eigene Nester, die meist sehr gut versteckt liegen. Oft werden Erdhöhlen wie beispielsweise Mäuselöcher, aber auch Moosschichten, Wandlöcher, Sträucher oder hohle Baumstämme für den Nestbau genutzt. Baumhummeln nisten sogar in verlassenen Vogelnestern. Hummeln spielen eine wichtige Rolle bei der Bestäubung. Ihr pelzartig mit Haaren bedeckter Körper schützt sie vor Kälte. Außerdem erzeugen sie durch Vibration der Brustmuskulatur die notwendige Körpertemperatur. Das ermöglicht den Hummelarbeiterinnen schon bei Temperaturen von 6 °C auszufliegen. Ihre Temperatur-unempfindlichkeit ermöglicht es ihnen nicht nur bei niedrigeren Temperaturen zu fliegen, sondern auch weitaus länger als andere Bienen. Hummeln fliegen täglich bis zu 18 Stunden und besuchen dabei bis zu 1000 Blüten. Im Vergleich zu den meisten Bienenarten haben viele Hummelarten auch sehr lange Saugrüssel, was ihnen die Nektarsammlung aus tiefkelchigen Blüten ermöglicht. Um diese wichtigen Bestäuber im Garten zu fördern, ist eine ausreichende Versorgung mit Nektar und Pollen vom zeitigen Frühjahr bis Ende Herbst unverzichtbar. Auch das Bereitstellen geeigneter Nistplätze ist wichtig. Eine naturgerechte, abwechslungsreiche Gartengestaltung hilft diesen Insekten dabei, einen geeigneten Nistplatz zu finden. Zusätzlich kann man mit Hummelkästen aus dem Fachhandel nachhelfen. Der Erdhummelkasten wird zum Beispiel eingegraben und anhand einer Röhre mit der Oberfläche verbunden. Hilfreich sind auch an trockenen Stellen platzierte oder in Trockenmauern integrierte Tontöpfe. Gefüllt mit Nistmaterial wie trockenem Moos oder Gras bietet diese Nisthilfe auch einen idealen Ort für ein neues Hummelvolk.

Marienkäfer

Der Marienkäfer ist ein weiterer bekannter Nützling zur Läusebekämpfung. Jeder kennt ihn, aber auch von ihm leben alleine in Deutschland 70 verschiedene Arten. Sowohl der Marienkäfer selbst als auch seine Larven fressen Unmengen an Läusen. So kann ein Marienkäfer 100-150 Läuse am Tag verspeisen, und auch seine Larven können bis zu ihrer Verpuppung bis zu 600 Läuse vertilgen. Aus diesem Grund werden Marienkäfer auch gezielt zur biologischen Schädlingsbekämpfung eingesetzt. Spezialfirmen züchten und versenden die Käfer in großen Mengen. Um den Marienkäfer im Garten anzulocken ist wieder die Nahrungsquelle wichtig. Auf dem Speiseplan eines Marienkäfers stehen Pflanzen wie Fenchel, Minze, Kümmel oder Schnittlauch, Pollen von Knoblauch, Klatschmohn, Strandflieder, Ringelblume, Senf und Schafgarbe.

Für eine erfolgreiche Vermehrung von Marienkäfern im Garten ist aber ebenfalls wichtig, dass blattlausbefallene Pflanzen nicht mit Gift behandelt werden und im Garten stehen bleiben dürfen, damit die Marienkäfer nahe dieser Lauskolonien ihre Eier ablegen können. Gibt es ein zu hohes Aufkommen von natürlichen Feinden wie der Ameise, welche Blattlauskolonien verteidigt, könnte das die Marienkäferpopulation im Garten mindern. Im Herbst vereinigen sich die Käfer teils zu großen Schwärmen, um gemeinsam nach Winterquartieren zu suchen. Einige Arten wandern dabei in wärmere Regionen ab, andere überwintern am liebsten in Mauerritzen oder Dachsparren. Auch Laubhaufen und Brennholzstapel sind willkommene Unterschlupfe. Daher sollte man im Herbst einige Laubhäufen liegen lassen, oder einfach etwas mehr Brennholz als benötigt kaufen, um einen unberührten Brennholzstapel an einem trockenen Bereich im Garten stehen zu lassen. So kann den umherwandernden Schwärmen ein geeignetes Winterquartier geboten werden.

Tim Kittelberger

Leiter des Bereichs Gartenbau

Nutzen Sie Insekten in Ihrem Garten

Mein Name ist Tim Kittelberger und ich befasse mich bereits seit meiner Fortbildung zum Techniker intensiv mit dem Thema Insekten und ihrer Rolle für unser Ökosystem sowie unsere Gärten.

Wenn Sie die vielen Vorteile der verschiedenen Nützlinge genießen möchten, kontaktieren Sie uns und wir beraten Sie gerne dabei, welche Insekten zu Ihrem Garten passen.

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